Städte wagen Wildnis
Von 2016-2021 war Frankfurt eine von drei teilnehmenden Städten des Bundesprojekts „Städte wagen Wildnis“. Der Nutzen und die Vielfalt wilder Flächen auch und gerade in Großstädten wurde aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht und insbesondere für den Bürger erfahrbar gemacht. Da es um die Entwicklung nachhaltiger und übertragbarer Konzepte zur Förderung städischer Natur ging, wird das Thema vom Frankfurter Umweltamt weiter entwickelt. Als ehrenamtliche Wildnislotsinnen (seit 2023 Naturlotsinnen) sind wir weiterhin Teil des Projekts.
Niddareinigung
Die Nidda ist ein Fluß mit beispielhafter Erfolgsgeschichte in Sachen Renaturierung. Der Fluß kann inzwischen auf 40 km wieder frei fließen, Böschungen wurden abgeflacht und Altarme erneut angeschlossen. Die Natur kehrt erfreulich schnell in den zuletzt auf einen Kanal reduzierten Wasserlauf zurück. Trotz dieser positiven Entwicklung wird die Nidda immer noch als Abladestelle für Müll aller Art missbraucht. Alle zwei Jahre wird der Fluss deshalb von den Mitgliedern der Interessengemeinschaft Nidda und vielen ehrenamtlichen Helfern von Unrat und Sperrmüll aller Art befreit – wir sind mit dabei.
Nistkästenreinigung Ginnheimer Wäldchen
Jedes Jahr kurz vor Beginn der Brutsaison reinigen wir gemeinsam mit anderen Aktiven des NABU Frankfurt die Nistkästen im Wäldchen des Niddaparks in Ginnheim, damit die Wildvögel im Frühling mit dem Nisten loslegen können. Es gibt immer weniger natürliche Bruthöhlen. Zusätzliche Nistmöglichkeiten wie diese Nistkästen erfordern einiges an Arbeit. Mit Leiter, Werkzeug, Handfeger und guter Laune ist es eine schöne und lehrreiche Gelegenheit, sich gemeinsam im Team für die Natur einzusetzen.
Spurensuche Gartenschläfer
Der Gartenschläfer ist ein kleiner Verwandter des Siebenschläfers. Seine Bestände gehen seit einigen Jahrzehnten rapide zurück. In Deutschland lebt heute ein großer Teil des weltweit verbliebenen Gartenschläfer-Bestandes. Darum handelt es sich um eine sogenannte „Verantwortungsart“, die einen besonderen Schutz genießt. Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ soll den Ursachen für den Rückgang der Gartenschläfer auf den Grund gegangen werden. Wir haben uns zwei Jahre mit der Anbringung und wöchentlichen Kontrolle von Spurentunneln an dem Projekt beteiligt.
Brutbestandsmonitoring seltener Spechtarten Spechte kommen bei uns in nahezu jedem Wald vor.
Der anpassungsfähige Buntspecht findet sich inzwischen auch in vielen Gärten und Parkanlagen Durch ihre besondere Lebensweise sind Spechte wichtige Indikatoren für die Gesundheit der tierischen und pflanzlichen Bewohner eines gesamten Ökosystems. Es lohnt sich also ganz besonders die Bestandsentwicklung dieser faszinierenden Vögel mit ihrem komplexen Verhalten zu beobachten. In der Zeit von März bis April erfasssen wir mithilfe von Klangattrappen die Spechtbestände auf fest definierten Zählrouten.
Kleiner Specht – große Rolle
Kleinspechte sind nur etwa so groß wie ein Spatz. Auch darum und wegen ihrer versteckten Lebensweise werden sie sehr häufig übersehen.
Sie werden auf der deutschlandweiten Roten Liste inzwischen als gefährdet eingestuft. Im Kleinspecht-projekt sammeln wir gemeinsam mit Interessierten
aus Hessen und Bayern Daten zu den Beständen und Brutgewohnheiten dieses sympathischen Vogels, um durch größeres Wissen künftig mehr zu seiner Unterstützung tun zu können. Auch hier arbeiten wir mit Zählrouten und Klangattrappen.
MainStadtbaum Frankfurt
Unsere Stadtbäume sind im Klimastress. Ganz besonders junge und noch noch nicht tief verwurzelte Bäume leiden und überleben die ersten zehn Standjahre oft nicht. Welche Messmethoden sind sinnvoll und praktikabel, um den Fitnesszustand der Bäume zu bestimmen, bevor es zu spät ist? Damit befasst sich ein Citizen Science/Bürgerwissenschaftsprojekt unter der Leitung von Wissenschaftlern des Senckenberg Instituts Frankfurt am Main, an dem wir uns drei Jahre lang beteiligen.
Rebhuhn-Erfassung HGON
Die Rebhuhnbestände Europas weisen im Vergleich zu 1980 einen dramatischen Rückgang um 94 Prozent auf. In 2022 beteiligen wir uns erstmalig an der Kartierung der letzten potentiellen Bestände im Rhein-Main-Gebiet. Auch hier werden wir gemeinsam mit circa 30 weiteren Vogelfreunden auf fest definierten Zählrouten mit Klangattrappen arbeiten. Im Gegensatz zur Beobachtung vieler anderer Vögel
aber ist dieses nur in der Zeit der späten Abend-dämmerung möglich, wenn die Ruf-Aktivität der Hähne am größten ist.
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